Ortsbezirk Wolzburg
Südwestlich von Morbach, eingebettet in die sanften Höhenzüge des Hunsrücks, liegt der kleine Ort Wolzburg. 1281 erstmals urkundliche erwähnt, zählt das Dorf heute rund 200 Einwohner. Ein Grabfund aus dem Jahr 1930 beweist, dass schon zur La-Tène-Zeit – also ab etwa 400 v. Chr. – Menschen in der Gegend um das heutige Wolzburg siedelten.
Das Wappen des Ortes zeigt auf rotem Hintergrund einen silbernen Dreiberg im Schildfuß, drei Wolfszähne am rechten Rand sowie ein kleines Wappen aus zwei roten Balken im Wechsel mit reihenweise gelegten quadratischen Steinen im linken oberen Rand. Der Dreiberg und die Wolfszähne deuten auf den frühen Ortsnamen Wolffesberg hin, das Wappen in der linken Ecke auf die Vögte von Hunolstein, zu deren Vogtei Wolzburg einst gehörte.
In der kleinen Kapelle in der Ortsmitte findet sich ein ganz besonderes Kleinod. Der Altar des kleinen Gotteshauses, das dem Hl. Valentin gewidmet ist, stand früher in einem Karmeliterkloster in Trier. Wahrscheinlich wurde er zwischen 1800 und 1804 nach Wolzburg gebracht. 1970 wurde er dann abgebaut und lag bis zu seiner Renovierung in den Jahren 1996/97 in einer Scheune. Seit dem Sommer 1997 schmückt das wunderschöne Kunstwerk wieder das kleine Gotteshaus.
Am 11.05.2021 wurde in der Landesschau ein Ortsportrait von Wolzburg ausgestrahlt. Den Fernsehbericht findet ihr über nachstehenden Link in der ARD-Mediathek: Dort wo der Hunsrück Balkan heißt
Ortsvorsteher
Joachim Roth
Heuweg 3
54497 Morbach
Tel.: 06533/2431
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Ortsbeirat Wolzburg:
Der Ortsbeirat Wolzburg hat 5 Mitglieder. Er wurde zuletzt im Juni 2024 für 5 Jahre in einer reinen Mehrheitswahl von der Ortsbevölkerung gewählt.
Dem aktuellen Ortsbeirat gehören an:
Joachim Roth (Vorsitzender)
Hein-Peter Blasius, Jan Eberhard, Björn Huisman, Dagmar Klein, Andreas Schuh
Der Wolzburger Ortsbeirat der Legislatur 2024-2029 mit Bürgermeister Andreas Hackethal nach der konstituierenden Sitzung am 04.09.2024.
Geschichtsdaten von Wolzburg:
• 400 vor Chr. Ein keltischer Fürst wird in einem Hügelgrab bei Wolzburg bestattet
• 1281 Erstmalige Erwähnung von Wolzburg unter dem Namen „Woluisberg“
• 1315 Wolzburg wird unter der Bezeichnung „Wolffesberg“ erwähnt
• 1456 Wolzburg wird unter dem Namen „Wolffesberg“ erwähnt
• 1498 Zu Wolzburg wird 1 Feuerstelle genannt
• 1561 Wolzburg (Woltzberg) hat zwei Häuser
• 1563 Im Amt Hunolstein gibt es 19 Feuerstellen für Riedenberg, Hasel, Woltzbergk und für das Amt Baldenau 21 Feuerstellen für
Morschaidt, Hoxell und Wolsberg
• 1575 Das Visitationsprotokoll der Pfarrei Morscheid erwähnt, dass Wolsberg Filiale der Pfarrei ist
• 1624 In Wolzburg gibt es einen Steuerbürger
• 1651 Wolzburg hat einen Steuerbürger
• 1770 Pfarrer Klee lässt die Kapellen in Hoxel, Riedenburg, Wolzburg und Odert bauen
• 1787 Wolzburg hat 64 Einwohner und gehöret zum Amt Baldenau
• 1843 Wolzburg hat 134 Einwohner
• 1905 In Wolzburg leben 140 Menschen
• 1910 Die Volkszählung vom 01.12.1910 nennt für Wolzburg 160 Einwohner
• 1922 In der Heimatbeilage der Bernkasteler Zeitung schreibt Lehrer Heinzius einen Artikel über „Wolzburg, die Wodansburg im Volksmunde“
• 1930 Josef Burg stellt bei Wolzburg „auf der Kipp“ ein „Befreiungskreuz“ auf und legt das Hügelgrab frei
• 1950er Jahre In Eigenleistung bauen die Wolzburger ihre Wasserleitung
• 1992 Wolzburg hat 180 Einwohner
• 1997 Ein wertvoller Barockalter, der viele Jahre nicht in der Kapelle stand wird renoviert und wieder in der Kapelle aufgestellt
• 1999 In Wolzburg wird ein Heiligenhäuschen eingeweiht
Sehenswerte, schöne und interessante Plätze in Wolzburg
Das Wolzburger Kreuz und Heiligenhäuschen auf der Geiersküpp
Im Juli 1930 stellte der auch heute bei vielen Balkanesen noch bekannte Josef Burg auf einer herausragenden Stelle des Wolzburger Berges, „Auf der Kepp“ oder „Auf der Kipp“ genannt, mit einigen Helfern ein fünf Meter hohes „Befreiungskreuz“ (Anlass war das Ende der französischen Besatzung des Rheinlands) aus Eisenträgern auf. Beim Ausheben des Fundamentes entdeckte er eine große Urne, die bei den Arbeiten zerbrach. Josef Burg grub weiter und legte ein in Schieferfels eingehauenes Grab von 2,50 Metern Länge und 1,20 Metern Breite frei. Dabei fand er noch einen bronzenen Armreif mit Pufferenden und drei Knoten. Er sammelte alle Scherben der Urne, die er noch finden konnte. Diese wurden dann im Provinzialmuseum wieder zusammengesetzt. Man stellte fest, dass das Grab aus der frühen Latenezeit, also etwa vier Jahrhunderte vor Christus, stammt. Aus dem Umstand, dass hier jemand beerdigt wurde, lässt sich schließen, dass hier nicht zufällig ein einzelner Jäger bei einem Jagdzug ums Leben kam. Alles deutet darauf hin, dass die Angehörigen des Toten in der Nähe wohnten. Die ausgesuchte und exponierte Lage des Grabes und die Tatsache, dass es sich um ein einzelnes Grab handelt, lassen vermuten, dass es sich bei dem Beerdigten wohl um einen Fürsten handelte.
(Quellen: „Die Hott“, Ausgabe 20, Ortsporträt Wolzburg von Theo Wagner, Seite 6 und 7 sowie „Wegekreuze und Bildstöcke im Kreis Bernkastel – Band 1“, 1959)
Zu Beginn der 2000er Jahre wurde das Kreuz erneuert. Am Sockel ist folgende Inschrift angebracht:
„Gekreuzigter Herr Jesus Christus, wir beten zu dir. Bewahre alle Menschen vor Hass, Zwietracht und Krieg sowie vor jedem Ungemach. Rühre an die Herzen der Reichen, damit sie von ihrem Besitz soviel abgeben, dass auch die Armen und Hungernden genug zu essen haben. Hilf den Arbeitssuchenden eine gerecht bezahlte Arbeit zu finden, so dass sie mit ihrer Arbeit das tägliche Brot verdienen können. Schenke allen Völkern und Nationen Freiheit und lasse sie in Frieden miteinander leben. Amen.“
Das Heiligenhäuschen wurde in Privatinitiative erstellt und im Jahre 1999 eingeweiht. Es wurde zu Ehren der Mutter Gottes erbaut.